Kulturgeschichtliches

Natürlich färben - nicht nur für Ostern gut!

Pflanzenfarben machen - nicht nur aus Ostereiern - kleine Kunstwerke. Sie färben zwar nicht so stark wie künstliche Farbe, aber sie schimmern in schönem Pastell.

Rötlich:

Rote Beete, Holunderbeere, roter Malventee, Schwarze Johannisbeere, Apfel-, Birkenrinde

Bläulich:

Rotkohl, Heidelbeere, blaues Malvenkraut

Gelb:

Kamillenblüten, welke Birkenblätter, Apfelbaumblätter, Goldrute, Safran, Fliederblüten

Orange:

Mohrrüben, getrocknete Ringelblumen

Grünlich:

Brennnesselblätter, kalter Matetee, Holunderblätter, Johanniskraut, Spinat, Petersilie

Bräunlich:

Zwiebelschale, Schwarzer Tee, Kaffee, Haselnussblätter, Eichenrinde

 

Zubereitung:

- die gekochten Eier etwa 10 min in ein Bad aus Essig und Wasser (1:1)

- Sud aus frischen Pflanzen (1/4 h mit Wasser kochen) bzw. getrocknete Pflanzen einige Stunden einweichen und mindestens 30 min kochen

- Eier in Sud und ziehen lassen (je länger, desto kräftiger die Farbe)

- Eier mit Öl einreiben

- mit Zitronensaft oder Essig kann man die Farbe nachträglich aufhellen und Muster erstellen

Wörterbuch der Dübener Heide

Auch die Dübener Heide, und damit Söllichau, hat seinen eigenen Dialekt. Er ist natürlich sehr durch das Sächsische beeinflusst. Wie andere regionale Dialekte, verschwindet auch diese Sprachweise. Einige Wörter sind aber auch heute noch bekannt und geläufig. Hier folgen ein paar Auszüge aus dem Wörterbuch der Dübener Heide, wie es auch auszugsweise auf der Seite des Naturparkes Dübener Heide zu finden ist.

ähm, ähmt

Bindfaden, der

 

 

 

 

 Born, der

 

 

 

 

Ecker, die

 

 

 

 

Ewwerjeziehe, das

 

 

 

 

Färt, das

Gehre, die

 

 

 

 

 

Hacksch (Hachel)

 

 

 

 

 

 

haschen

 

 

 

Himbeere, die

 

 

 

 

Husche, die

Jasthoff, der

 

 

Jeschiete, das

 

 

 

 

Kaldaunen

 

 

kaupeln

Keite, die

 

 

krein

 

 

 

 

Laatsch, der

Maad, die

 

 

Mienen ziehen, eine böse

 

 

 

 

rumkollern, sich

 

 

Schmiede, die

 

 

 

 

 

 

Schmiedeberg

 

 

 

 

 

 

 

schwappevoll

 

 

 

 

verlechzen

 

 

 

 

Zuckertiete, die

eben, vor kurzer Zeit

in Mühlbeck, Schköna, Schwemsal, Söllichau, Falkenberg und im Wittenberger Kreise Bimmfann; sonst im allgemeinen Binnfann, daneben auch Binnfadden, Bimmfadden, auch Bindfann

Ziehbrunnen, meist im Garten, aus großen, aufeinandergesetzten Tonröhren. Das Wasser wird im Bornemmer mit dem Bornhaken herausgeholt. M I 134; s. Ellerborn

Eichel. Es wird mehr und mehr von Eichel verdrängt, das neben Eechel erscheint. Beim Kartenspiel wird es noch häufig gebraucht: Eckerndaus usw. Die Frucht der Buche heißt nur Buchecker

Bettbezug, Kopfkissenbezug und Bettlaken; z.B. ein junges Mädchen hat in der Aussteuer sechsmaa Ewwerjeziehe. M II 594; in Reinharz, Ogkeln Ewwerjezieche, in Wildenhain die Zieche

Pferd

ein spitzzulaufendes Ackerstück in dem Winkel zweier Wege, die sich schräg schneiden, auch ein schräggeschnittenes Stück Stoff an einem Kleide. Neben Jehre finden sich noch die Ausdrücke Dreieck, Ecke, Keil, Spitze und Zippel

In Ostpreußen und der Neumark Achel, in der Altmark Hachel; weiter südlich heißt es Granne. Das Wort ist norddeutsch. Wenn zufällig an einer Weizenähre Grannen sich befinden, so heißt sie in Triestewitz eine Hacksch, gilt als etwas Besonderes und wird aufbewahrt

fangen. Fangen ist der Mundart der DH völlig fremd; man sagt enne Hinne haschen, dr Hund hat e Karnickel jehascht - ein Huhn fangen usw.

heißt in der DH Hinkbeere; in Tornau, Söllichau und weiter nördlich Himbeere, in Großkorgau hörte ich Hindbeere, die alte Form, die das Wort schon im Mittelhochdeutschen hatte

(kurzes u) kurzer Regenschauer

Gasthof. Wird nur noch von den älteren Leuten gesagt, Schenke und Kneipe treten an seine Stelle. -hof mit kurzem o

Geschühe, alle Arten von Schuhwaren: in Authausen Jeschiele, in Schköna, Söllichau Jeschieke, in Roitzsch Jeschiche, in Dahlenberg, Ogkeln, Kossa Jeschiene, in Mühlbeck, Rösa, Krina, Meuro Jeschiehe

(Mehrzahl) Gedärme; in der Dübener Heide Kallaunen; im Wittenberger Kreise, in Dahlenberg und Trossin Kalldaunen

kleine Tauschgeschäfte machen

Keute, Kute=Loch, Grube: Sandkeite, Kitzkeite, Tonkeite, Mistkeite usw. Triestewitz hat als Flurnamen Schinderkeite

kriegen, bekommen. Ich kreie (in Düben ich krieje; kreie gilt als bäuerisch!) Im Westen und Norden der DH (also in der alten Grafschaft Brehna) du kreist, in der Mitte du krichst, mehr im Süden der DH du krist

"1) Pantoffeln; 2) schlechter Kaffee"

Magd. Mehrzahl: die Mäde; in Mühlbeck, Krina, Söllichau, Falkenberg, Roitzsch und nördlich dieser Orte die Mäle

eine Schippe machen; im Süden der DH heißt es auch einen Flunsch ziehen ( machen ) , zuweilen auch Lawwe oder Gesichte; in Görschlitz, Pressel und Großwig habe ich auch Kusche (kurz u) gehört

in den westlichen Orten der DH rumkullern oder sich siel(n) ; im Osten sich siel(n) oder sich seel(n)

heißt um Düben die Schmidde, in Reinharz und Großwig Schmiede, dagegen in Mühlbeck, Krina, Schköna, Söllichau, Durchwehna, Authausen und den Dörfern um Dahlenberg die Schmille und in Meuro und Ogkeln die Schmiele. Schmidde ist mit kurzem i norddeutsch

Der Name der Stadt Schmiedeberg wird ausgesprochen: Schmielebarch in Meuro und Reinharz, Schmillebarch in Ogkeln und Groß-Korgau; Schmiedebarch in Großwig; Schmillebark in Söllichau, Dahlenberg, Trossin, Roitzsch und Falkenberg, Schmitteberk in Tornau, Durchwehna und Wildenhain

so voll, daß es beim geringsten Anstoßen überläuft; um Bitterfeld und Düben jeschwappte vull; in Ogkeln, Großkorgau, Dahlenberg, Trossin, Roitzsch jeschwuppte vull

undicht werden von Holzgefäßen infolge von Trockenheit; in Schköna, Sollichau, Schnaditz verlecht (kurz e); in Düben, Kossa vertreechet; in Ogkeln, Torgau, Korgau, Dahlenberg zesammjetreechet

Tüte mit Zuckerwerk, die den Kindern aus der Stadt mitgebracht wird; auch Jipp mich e bißchen Zuckertiete! d.h. etwas vom Inhalte